Hier gibts die aktuellen Berichte und Bilder von Oeli.
Zum Abschluss
muss ich doch noch etwas zu meinem Empfang in Ueckermünde sagen. Wir kamen von Kaminke, wo wir vormittags die Mahn- und Gedenkstätte Golm besucht hatten. Das Schicksal spielte mit mir 1945 um einen Tag, sonst würden meine kindlichen Knochen auch in einem der Massengräber bleichen; doch das ist eine andere Geschichte. Der Ankunftstermin war auf Wunsch des Vereins angekündigt worden und zwar für den 2. September, 16 Uhr. Nun wollten wir ja auch ein perfektes Timing hinlegen und sind zu dem Zweck noch in Richtung Karniner Brücke gelaufen. Nur unter Genua denn Wind war genug und das Großsegel schon eingepackt. Wir nähern uns von Mönkebude und sehen von weitem zwei Segler über die Toppen geflaggt. „Guck mal“, sage ich zu Walter, „da hat jemand Hochzeit oder irgendeine Feier“. Als diese dann aber mit schäumender Bugwelle auf uns zu preschten, sagte ich „Du, die meinen uns“. Am Ueckerkopf überholten sie uns mit Getute und Winken und baten uns langsam zu fahren und ihnen einen Vorsprung zulassen. Das ging mir schon mal nahe. Da fahren mir zwei beflaggte Boote entgegen als sei ich ein Weltumsegler. Am Mastenkran standen dann: Der Vorstand, der Hafenmeister, mein Sohn Thomas aus Eberswalde mit dem Nebelhorn, mein Freund Lutz aus Schwedt mit seiner Trompete, mein Freund Werner aus Berlin mit seinem Akkordeon, die Zeitungsreporterin mit ihrem Notizblock und viele Vereinsmitglieder mit ihren Fotoapparaten. Ist es da ein Wunder, wenn ich vor lauter Tränen kaum meinen Liegeplatz fand? An Land Umarmungen und Glückwünsche ohne Ende mit Sekt für alle. Der größte Pokal den meine Sammlung jetzt ziert wurde mir vom Fahrtenobmann überreicht. Mir versagte die Stimme für eine Dankesrede und so griff ich zur Gitarre, um mich mit meinem Lieblingslied vom Seemann zu bedanken. Nochmals: Danke! Danke! Danke! So viel Ehrung habe ich doch gar nicht verdient. Ich kann doch nichts dafür, dass ich schon 82 bin. Der Abend klang im „Backbord“ mit einem „Kapitänsdinner“ in gemütlicher Runde geladener Gäste aus.
36. Reisebericht
Hammerhus erobert. Zwar nicht im Sturm sondern in gemütlichem Spaziergang in der Frühe. Auf dem Weg am Opalsee vorbei, einem ehemaligen Steinbruch. Besonders sehenswert oben von den Felsen herab. Als Dänemarks größte Burgruine ist Hammerhus wie ein steinernes Geschichtsbuch. Auch auf Deutsch gut ausgeschildert lässt sich mit etwas Fantasie das mittelalterliche Leben leicht nachvollziehen. Unter Rundung der Nordspitze von Bornholm sollte eigentlich Nexö unser Ziel sein, sind aber wegen schwacher und widriger Winde nur bis Lysted gekommen. Die einzelnen Hafenbecken dieses kleinen Fischerhafens mussten alle aus dem Granit-Felsgestein herausgesprengt werden. Der Hafenmeister spricht gut Deutsch und ist der netteste weit und breit den ich kenne. Er kennt auch Norbert, unseren Kapitän. Die 7 Meilen bis Nexö am anderen Tag waren ein Klacks und ermöglichten Zeit für Einkauf und Stadt- besichtigung. Schöner als Rönne, finde ich. In der hübschen Kirche fand ich auch wieder drei meiner beliebten Votivschiffe. Ich kenne keinen größeren Fischereihafen wie Nexö und weil ich dachte, es sei ein Drecksnest, bin ich in früheren Jahren immer vorbei gefahren bis ich spitz kriegte, dass es auch einen ordentlichen Yachthafen hat. Der Wind sollte eigentlich für Kolberg günstig stehen ( laut Wettervoher“Sagen“ ), fiel aber vorlicher ein. Um nicht die ganze Nacht durch zu kreuzen, liefen wir einfach Darlowo an und nehmen uns Kolberg für morgen vor. Wie in vielen polnischen Städten ist auch in Darlowo einiges für den Bootstourismus getan worden und eine neue Marina entstanden. Tourismus wird in polnischen Küstenstädten sowieso groß geschrieben. Dementsprechend das Gewusel in den Fußgängerzonen. Die Angebote überschlagen sich. Aus Zloti-Guthaben vom vorigen Jahr sprndiere ich uns einen gebratenen Aal. Hoffentlich müssen wir morgen nicht so hart gegenan.
Euer Oeli.
35. Reisebericht
Kolberg anzulaufen war kein Problem. Zunächst stand der Wind so günstig, dass wir gleich nach den Molenköpfen den Blister setzen konnten. Nach einigen Schwierigkeiten stand er endlich, doch der Wind hatte inzwischen gedreht und er musste sofort wieder geborgen werden. Bei fast halbem Wind waren wir trotzdem rechtzeitig da. Noch nie war ich in Kolberg, ohne die phantastische Eisdiele „Fantasia“ zu besuchen. Jeder Eisbecher dort erspart das Abendbrot. Spät am Abend haben wir oben im Kaffee der Marina Solna doch noch eine Kleinigkeit gegessen. Kolberg ist bekannt als Kurstadt. Zwei Mal habe ich mit meiner verstorbenen Frau dort schon gekurt. Links der Bahnstrecke, eingebettet in Parks, steht ein Kurhaus neben dem anderen und es werden immer noch weitere Wellness-Tempel Hinzugebaut. Diese riesigen Betonkisten verschandeln zwar die pommersche Landschaft doch das scheint niemanden zu stören. Walter als rheinländischen Katholiken interessierte natürlich auch die prächtige Kathedrale. Jeder von uns, der ein seegehendes Boot hat, wird wohl auch schon mal da gewesen sein, wäre in einer Woche gut zu schaffen. Der Yachthafen wurde in den letzten Jahren komplett neu ausgebaut und mit Schlengeln versehen. Auf der Hinfahrt war er trotzdem rappelvoll, sodass ich Mühe hatte irgendwo festzukommen. Jetzt auf der Rückreise gähnende Leere, Plätze zum Aussuchen. Seltsam: Mit einem Mal wurde ich hier alle meine liegengebliebenen Berichte mit einem Schlag los. Wetterbericht für den nächsten Tag: WSW 5 – 6 m/s. Dazu Regen. Genau unser Kurs. Kreuzen? Nein, wir wählten die bequemere Variante: Motorsegeln. D. h. mit dichtgeknalltem Groß und Motorkraft mit leichten Kreuzschlägen gegenan. Auch als sich das Wetter besserte blieben wir dabei. Schon von weitem sahen wir vor Diewenow den Horizont voller Masten, vermuteten zu Recht eine Regatta und fürchteten um einen Platz in der neuen Marina. Und richtig, Marinagesperrt für Besucher wegen Weltmeisterschaft der Optimisten. Die Brücke kurz dahinter öffnete bald und die Gelegenheit war günstig, an der Tankstelle 20 Liter Diesel zu bunkern. Im Stadthafen war der Hafenmeister kurz abwesend sodass ich mir dringend einen Toilettenschlüssel von einem Nachbarboot leihen musste. Bei der Rückgabe stellte sich heraus, er begleitet als führender Opti-Trainer Deutschlands Delegation. Als ich ihm von unserer Jugendarbeit erzählte, schenkte er mir ein von ihm verfasstes Trainingsbuch über Optisegeln für unseren Jugendwart. Morgen nähern wir uns langsam der Heimat, sie zieht schon mit mächtigen Banden am Gemüt. Swinemünde ist das Ziel. Ein Abstecher geht dann noch nach Stettin, weil Walter das nicht kennt und dann ist Schluss. Von dieser, unserer näheren Umgebung zu berichten hieße Eulen nach Athen tragen. Darum möchte ich es hiermit bewenden lassen und meine literarischen Ergüsse schließen. Zusammenfassend möchte ich abschließend sagen, das Einhandsegeln bis Stockholm war schon manchmal mehr als nur Sport und trotzdem schön. Haben sich aber zwei Segler wie Walter und ich gefunden, wird das Segeln zur Erholung, das Zusammenleben in völliger Harmonie zum Genuss. Allen die den Fortgang meiner Reise verfolgt haben, möchte ich für ihr Interesse danken. Zur Beantwortung von Fragen von potenziellen Nachahmern bin ich jederzeit bereit.
Euer Oeli.
34. Reisebericht
Kalmar- Kristanopel- Utklipan Sonntagsnachmittagsmammikaffeesegeln. Streckenweise unter Spinnaker, streckenweise mit Motorunterstützung. Der Hafen klein und gemütlich. Die Buden rings um das Hafenbecken einheitlich aber funktionell. In dem kleinen Service-Gebäude vermutet man gar nicht so einen Europäischen Standard: Baby- Wickeltisch, Behindertentoilette, Waschmaschine und Duschen ohne Münzautomat. Der Hafenmeister mit seinem Matrosenmesser am Gürtel sieht aus wie die Karikatur eines Salzbuckel aus der Windjammerzeit, sein „Büro“ wie ein Museum, voll mit Mitbringseln aus aller Welt. Kristianopel war mal eine bedeutende Festungsstadt mit 60 Kanonen und 900 Mann Besatzung bei 1100 Einwohnern. Zwei Kanonen davon sind an der Pier im Original Erhalten. Ihre ehemals 5 m hohe Ringmauer kann man noch gut erkennen, zur Straße hin steht ein Bronzemodell von ihr. Als wir früh aufwachen, herrscht pottendichter Nebel. Ohne Kartenplotter hätte ich nicht abgelegt, doch im Vertrauen auf die moderne Technik taten wir es trotzdem. Vorher hätte es beinahe noch ein Bademanöver gegeben. Beim morgendlichen Gang zur Toilette rutsche ich auf der taunassen Fußreling aus und hänge mit dem Hintern zwischen Boot und Kai. Konnte mich aber selbst hochrappeln ohne Blessuren davon zu tragen. Wichtigste Funktion an Bord: der Wahrschauer auf dem Vorschiff, denn die Sicht betrug kaum Bootslänge. Um notfalls schnell aufstoppen zu können, lief der Jockel im Leerlauf mit. Kurz nach 8 Uhr ließ der Nebel langsam nach, doch die Sonne hatte es immer noch schwer durchzukommen. Nachher hätte ich in meiner Wache auch den Spinnaker setzten können, war aber zu faul dazu. Mit ausgebaumter Genua und Groß durch Bullen gesichert ging es auch so mit 4 – 5 Knoten flott voran, zumal das schlaue Köpfchen von Plotter meinte, wir wären schon in zweieinhalb Stunden am Ziel, pünktlich zum Mittagessen. Ansonsten verlief die Fahrt nach Utklipan, dem beliebten Sprungbrett in der Ostsee, südöstlich von Schweden sehr gemütlich. Wie schon aus dem Namen hervorgeht, es ist eine Außenklippe. Ob man nach Osten, Süden oder Westen will, viele Segler nutzen diese Möglichkeit noch mal ruhig zu schlafen. Der Hafen hat zwei Zufahrten und je nachdem, wo die Brandung höher steht, kann man ihn in Lee anlaufen. Somit ist die Inselgruppe zweigeteilt. Dem Hafen gegenüber befindet sich der Leuchtturm und seit 1964 eine Vogelberingungsstation. Will man bei den Vogelschützern einen Kaffee trinken, nutzt man einfach das bereitstehende Ruderboot. Laut Hafenhandbuch findet z. Z. keine Bewirtschaftung statt, doch die Kommune muss was geplant haben. Das alte Hafenwärterhäuschen liegt als Bauschutt abtransportbereit an der Pier, ein neues Gebäude ist im Bau, eine neue Steckdosensäule und ein blecherner Hafenwart sind in Betrieb. Vor uns lagen schon zwei Segler und ein Motorboot da und nach uns ein Kommen und Gehen, eben Sprungbretthafen. Morgen wollen wir die Festung Hammerhus erobern, Dänemarks größte Burgruine. Die liegt im Norden Bornholms, was schon zu Dänemark gehört aber eine eigene Flagge hat. Den weiteren Kurs auf dem Heimweg bestimmt der Wind.
Euer Oeli
33. Reisebericht
Västervik war das heutige Tagesziel. In Valdemarsvik haben wir zunächst einen Spaziergang gemacht, um bis 9 Uhr auf den Hafenmeister zu warten. Der gab uns zwar die Zugangsdaten für das Internet, E-Mails konnte ich trotzdem nicht absetzen. Empfangen habe ich dagegen welche, u. a. von meinem Freund Werner, worüber ich mich sehr gefreut habe. Leider konnte ich ihm nicht antworten. Auch den Wetterbericht konnte ich empfangen: Heute 13 – 14, morgen 11 m/s aus Ost. Das sind 7 bzw. 6 Bft. Früher hätte ich bei solchem Wind nicht abgelegt doch mit so einem Mitsegler, der mit allen Wassern gewaschen ist, gar kein Thema. Als ich vom Hafenmeister zurückkam hatte er das Wetter schon aus anderer Quelle und zwei Reffs ins Großsegel eingebunden. Die 12 Seemeilen durch den engen Fjord mussten wir uns erst mal durchjockeln weil der Wind entweder durch Wald und Berge abgedeckt war oder mit knallharten Böen einfiel die die OMA bügelten. Doch sowie wir draußen waren, ging das doppelt gereffte Groß hoch und von der Genua wurde auch ein Drittel rausgelassen. 7 Bft aus Osten und Kurs Süd, gibt es da noch eine Frage? Die OMA begnügte sich nicht einfach mit 6, nein doppelt wollte sie es haben nämlich 6,6 kn. 18 Uhr waren wir fest und ich hoffe nur, dass die hier besseres Internet haben.
Euer Oeli.
32. Reisebericht
Valdemarsvik liegt am Ende der Valdemarsviken, einem schlauchartigen Fjord von 12 sm. Doch der Reihe nach. In Nyköping ging es zunächst an die Tankstelle, 25 Liter Diesel tanken. Bei Gegenwind und engen Fahrwassern musste doch oft nachgeholfen werden. An vieles in Nyköping konnte ich mich von meiner damaligen Reise erinnern, z.B. an das Schloss, wo irgend so ein König seine beiden Brüder zum Festmahl eingeladen und bei der Gelegenheit ermordet hat. Sitten waren das damals……… Ansonsten ganz nett. Für den Freitag hatten wir uns wieder eine kleine geschützte Ankerbucht zum Nächtigen ausgesucht und auch gefunden. Zu ankern brauchten wir aber nicht, es war ein massiver Steg für ca. 5 Boote vorhanden. Dicht dabei eine Hütte. Hauptbestandteil eine Sauna mit Schwitz- und Umkleideraum inklusive Vorrat an Brennholz. Durchgangstür zum Wirtschaftsraum: Automatikofen/Wasserboiler, Mikrowelle, Kühlschrank, Herd und Abwäsche. Weitere Verbindungstüre zum Schlafraum: zwei Doppelstockbetten mit Matratzen, hochkant zum Auslüften, etwas Lektüre. Nebeneingang zum Lagerraum mit allem was zum Angeln und Surfen gehört und ein Grillgestell. Keine der Türen Abgeschlossen, nur mit einfachen Riegeln versehen. Bei den Deutschen Vandalen gäbe es nach kurzer Zeit nur einen ausgeraubten verwüsteten Trümmerhaufen. Toilette gab es keine, dafür am Steg zwei Abfalltonnen: eine für Haushaltsmüll, eine für Exkremente in Plastetüten. Ich nehme an, es war ein Stützpunkt der Schwedischen Freizeitvereinigung, zur Nutzung für Jedermann, wie mir schon bei vorherigen Gelegenheiten erklärt wurde. Die Fahrt nach Valdemarsvik verlief, wie es schöner kaum noch geht. Bei blankem Himmel 5 – 6 Bft aus Ost und Kurs meist Süd. Mit anderen Worten: immer halben bis raumen Wind. Das mag die OMA, der Opa und seine Crew natürlich auch. Mit einem Reff im Groß und zwei in der Genua nie unter sechs kn. Walter ging vor Freude drei Wachen hintereinander, seine, meine und wieder seine. Erst das letzte Ende in der Windabdeckung nach Valdemarsvik musste geschoben werden. Hier bekommen wir Zugang zum Internet erst Montag ab 9 Uhr wenn der Hafenmeister kommt. Dann erst geht diese Mail raus. Der Zugang zu Duschen und Toiletten war auch nur mit Hilfe Schwedischer Segler möglich. Dafür sonntags um 19.30 Uhr noch schön im Supermarkt eingekauft. Eigentlich müsste ich jetzt noch Schularbeiten machen (Bordbuch) und die morgige Route Ausarbeiten aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
Euer Oeli.
31. Reisebericht
Oskarshamn ist ein hübsches Städtchen nicht weit ab von der See. In Hafennähe allerdings viel Industrie. Wir sind zwar von Västervik aufgebrochen mit 2 Reffs im Groß und einem in der Genua, doch von den angekündigten 11 m/s sind höchstens 7 übrig geblieben und wurden immer weniger. So konnte nach und nach ausgerefft werden und den ganzen Nachmittag endlich wieder mal der bunte Blister seinen dicken Bauch blähen. Die See entsprechend ruhiger als am Vortag was mich als diensthabenden Smutje natürlich freute. Ich konnte Kötbullar (Fleischklößchen), Blumenkohl und Salzkartoffeln servieren. Zum Nachtisch Grießpudding mit Kirschkonfitüre garniert. Hier in Oskarshamn gibt es auch ein Museum von dem berühmten Holzschnitzer Döderhult. Ich kenne es von meinem ersten Besuch vor einigen Jahren. Seine kleinen Holzfiguren und –gruppen sehen aus wie mit der Axt behauen. Ihre treffsichere Aussage übertrifft jede Vorstellung. Jedes Exemplar ist einmalig und unbezahlbar. Da wir Zeitreserve haben werde ich es noch Mal besuchen. Sorge bereitet mir nur mein Schwedter Server. Seit Tagen bekomme ich die Ausschrift: „Ihr Server hat die Anmeldezeit überschritten. Bitte erneut versuchen“. Meine Berichte schlummern im Computer und gehen nicht heraus. Seitdem konntet ihr auch nichts von mir hören. Hoffentlich ändert sich das bald. Euer Oeli.
Vormittags in Oskarshamn
Walter zur Stadtbesichtigung, ich ins Museum. Habe einige Fotos von diesen Kunstobjekten gemacht damit auch andere was davon haben ohne Eintritt zahlen zu müssen. Auch im Schiffahrtsmuseum im gleichen Haus habe ich noch eine Runde gedreht. Zu 11 Uhr war Ablegen beschlossen. Borgholm auf der Insel Öland am Kalmarsund Tagesziel. Der Kalmarsund empfing uns mit einer hackigen See. Und wenn die OMA etwas überhaupt nicht ab kann, dann ist das kurze Welle von vorn. Dann haut sie sich mit ihrem breiten Omabusen bei jeder dritten Welle fest, schaufelt grünes Wasser an Deck und steht. Bei einer längeren Welle holt sie Schwung und das Spiel geht von vorne los. Also Jockel, nun zeig mal was du kannst. Hast ja heute früh 17 Liter Nachfüllung zu saufen bekommen. Erst auf Südkurs konnte wieder vernünftig gesegelt und der Maschinenlärm unterbunden werden. Doch das Stampfen hielt Walter, er ist heute Smutje, nicht davon ab, Pellkartoffeln zu kochen, damit den gekauften Kartoffelsalat zu mildern und Spiegeleier zu braten. Für morgen Vormittag ist die Besichtigung der Schlossruine Borgholm, von der die Stadt ihren Namen hat, vorgesehen. Eine ehemalige Burg wurde vor langer Zeit zu einem prächtigen Schloss um- und ausgebaut. Noch nicht lange, ich glaube 1936, ist es völlig ab- und ausgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden. Seit dem ist es ein bekannter und beliebter Touristenmagnet. Ein kleines Museum mit Grabungsergebnissen ist ebenfalls integriert. Mit jeder neuen Crew gehe ich dort hin, komme mir schon wie ein Schlossführer vor. Der Spaziergang hoch zum Berg ist alleine schon ein Naturerlebnis. Wer Mal hierher kommt, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Euer Oeli.
30. Reisebericht
14. August
Stockholm liegt weit achteraus. Der Konzertabend stellte sich als sogenanntes Kulturfestival dar. Da brannte die Luft. 99 % Jugendliche und dementsprechend das Programm. Der große Platz vor der Oper von vorne bis hinten mit drei Reihen Buden gefüllt. Außer dem Üblichen, Eis usw., auch Besonderheiten: Kurzlehrgang in Japanischer Verteidigung, Taubstummensprache u. a. Dazwischen viel Politi und Securiti in ihren gelben Jacken. Schwedisches Fernsehen war auch dabei. Wir als älteres Semester nahmen uns aus wie Außerirdische. Mittwoch, der 12. Ausgust war noch Walter geschuldet. Er wollte schließlich auch was von Stockholm haben. Nynäshamn war eigentlich unser Tagesziel für Donnerstag, doch wegen des Superwetters und günstigen Windes haben wir nur zum Mittagessen und kleinen Einkauf fest gemacht. Mein Eindruck: Der Hafen Nynäshamn ist nicht nur groß sondern auch schön. Diese Kombination findet man selten. So konnten wir noch einige Meilen Übersoll hinzulegen. Der Wind drehte dann leider auf Süd, sodass Jockel wieder helfen musste. Festgemacht haben wir dann in Ankarudden, einem kleinen Fischerhafen ohne Wasser, Strom und Klo. Ein Finne und ein Engländer lagen aber schon vor uns an der kurzen Pier. Heute geht es bei schönstem Sommerwetter nach Nyköbing, mal wieder etwas Kultur tanken: Duschen, Internet usw. Während ich hier schreibe, hat Walter die Wache, aber das bisschen Wind scheint nicht günstig zu stehen, denn er kreuzt dauernd hin und her. Soll er, ich lass ihn.
29. Reisebericht
Dienstag, den 11. Aug. 2015
Solange ich noch Internetanschluss habe, will ich mal wieder was von mir hören lassen. Hier das Neueste der letzten Tage. Die Tage in Stockholm habe ich weidlich zur Erledigung einiger Dinge sowie meiner eigenen Erholung ausgenutzt. Den Sonntagvormittag z. B. war ich im „Skansen“. Das ist ein weitläufiger Erholungspark auf einem Berg in der Nähe des berühmten Wasa-Museum. Alle Holzhaustypen Skandinaviens sind dort zusammengetragen und verstreut originalgetreu wieder aufgebaut. Bei fast ausgestorbenen Handwerken kann man den Meistern bei ihrer mittelalterlichen Arbeit zusehen und deren Produkte erwerben: Glasbläser, Bäcker, Drucker, Schuhmacher, Buchbinder usw. Alle Tiere des Nordens laufen in großen Freigehegen herum und ein Bauernhof wird praktisch bewirtschaftet. Die Krönung bildet auf der Bergkuppe ein Aussichtsturm mit Kaffee und einem herrlichen Rundblick über die ganze Stadt. Den ganzen Tag könnte man verweilen und wäre noch nicht alle verschlungenen Wege gegangen. Gestern vormittags halb zehn, ich war noch mit dem Anschrauben der Halterung für mein Reserve-GPS beschäftigt, (der Plotter zeigt einen schwarzen Fleck und ehe er ausfällt will ich ihm vorbeugen), steht Walter, mein Mitsegler, mit Gepäck vor dem Bug. Großes Hallo und herzliche Begrüßung. Endlich kann ich wieder mit jemandem Deutsch reden. Er richtet sich in die zugewiesenen Stauräume und seiner Koje häuslich ein, ich gehe mir indes den Kopf waschen. Wurde Zeit. Mittler Weile ist es 12 Uhr und um dem Aufwand an Bord aus dem Weg zu gehen, (ich hätte die Backschaft), lade ich ausnahmsweise kurzer Hand in die nächste Gaststätte zum Essen ein. Also mit Walter habe ich wieder mal in den Glückstopf gegriffen. Wir verstehen uns prima, sind in allem einer Meinung. Selbst das Ritual in der Seemannssprache bei Manövern wie bei der Marine hält er so wie ich für sinnvoll, weil es der Sicherheit dient und ein Teil guter Seemannschaft ist. Als Segellehrer muss er das ja wissen. Einige mögen anderer Meinung sein und es sollte auch nicht zum Hafenkino ausarten. Blickkontakt vorausgesetzt reicht auch Zeichensprache. Heute Abend sind in der ganzen Stadt Konzerte angekündigt, das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Morgen geht´s Heimwärts.
Rolling Home! Euer Oeli.
28. Reisebericht
Es gibt Tage, da klappt außer Türen und Deckeln überhaupt nichts. Und dann gibt es wieder Tage, da verlässt einen das Glück von früh bis abends nicht. So ein Tag war heute. Zum Nachfüllen der Fettpresse für das Wellenlager brauchte ich neues Allzweckfett weil meine Reserven aufgebraucht waren. Nach kurzem Suchen bekam ich Spezialfett in einer Werkstatt für Rasenmäher. Besser als gar keins. Dann kurvte ich zum Marine-Shop in der Annahme, die müssen doch Bootsfett haben. Hatten sie auch, sogar die zugehörige Fettpresse, aber leider gerade ausgegangen. Montag neuer Wareneingang. Das war der nächste, wenn auch nur Teilerfolg. Um 10 Uhr hatte ich Termin beim Fahrradhändler um die Beleuchtung zu reparieren. Selber hatte ich den Fehler nicht finden können. Vor 18 Uhr sollte ich es abholen. Auf dem Weg dorthin kam mich noch etwas an, was früh noch nicht ging. Die öffentlichen Toiletten im Supermarkt machten aber erst um 10 Uhr auf und ich hatte Bedenken, noch eine dreiviertel Stunde warten zu können. Glücklicher Weise hatte das integrierte Kaffee noch eine mit 5-Kronen-Automat und ich eine passende Münze. Der Fußmarsch bis zum Hafen dauerte über eine Stunde und das bei brütender Hitze. Es bewahrheitete sich wieder: man lernt nur richtig kennen, was man erlaufen hat. Auf diesem Weg ließ ich bei einem Schlüssel/Schuh-Service auch meinen anderen Gürtel kürzen. Total fertig musste ich erst mal eine Stunde ruhen. Zum Abholen hatte ich darum beschlossen, lieber in den sauren Apfel zu beißen und ein Taxi zu bestellen. Nachmittags war „Reinschiff“, Überwasser und Deck. Jetzt sieht der Wasserpass wieder der OMA ähnlich. Kajüte ist morgen dran. Man möchte ja ein sauberes Schiff anbieten. Zu guter Letzt leuchten auch die Augen von meinem Strampeltier wieder. Ein Draht war innerhalb der Isolierung gebrochen. Der Monteur hat wohl auch lange suchen müssen, denn 250 SKR durfte ich hinblättern. Das sind etwa 31 Euro. Bevor ich diesen Bericht verfasste, fand ich in einer Mail auch die Ankunftszeit meines Kumpels, nur den Tag hat er immer noch nicht genannt. Ich nehme aber an es ist der 11., weil ich den 10. als Ziel für Stockholm geplant hatte. Nun, wo alles so gut wie fertig ist, werde ich das Wochenende für Besichtigungen nutzen. Nur auf mein Geld muss ich mehr aufpassen. Das rieselt zwischen den Fingern durch, schlimmer wie feiner Sand. Trotz Stadtplan habe ich in Ortschaften komischer Weise immer Orientierungsschwierigkeiten. Da darf ich ja keinem sagen, dass ich Nautiker bin. Wozu hat man aber einen Schnabel zum Fragen. Durch Übung geht das schon einigermaßen doch gegenüber den Verkäufern und anderen Bediensteten sind meine Fähigkeiten in Englisch eher als dürftig einzuschätzen. Englisch scheint hier zweite Muttersprache zu sein. Ich melde mich nun erst am Montag wieder.
Bis dann, Euer Oeli.
27. Reisebericht
Schattenseiten.
Und wieder ein herrlicher Sommertag. Dementsprechend ist leichte Bekleidung angesagt, nicht nur bei mir. Wenn man viel umherradelt, sieht man dann auch die Schattenseiten einer Großstadt. Auffallend viele Bettler sitzen auf den Straßen und bei den Geschäftseingängen. Fette Frauen meist farbiger Haut. Dagegen gibt es weniger Straßenmusikanten und –Künstler wie beispielsweise in Kopenhagen, Helsinki oder Danzig. Würde ich jedem auch nur einen Cent geben wäre ich bald ein armer Mann. Dazwischen laufen die jungen Herren im schwarzen Anzug herum, wahrscheinlich Banker und andere Halsabschneider, als wäre das Elend für sie Luft. Vormittags habe ich mir meine B12-Vitaminspritze geben lassen. Die angegebene Adresse war aber falsch. Ich stand vor einer elektronisch gesicherten Hochglanztüre, zu öffnen nur mit Zahlencode, und vielen vielen Firmenschildern. Darunter auch eine Schönheitschirurgie. Eine neue Nase wollte ich aber nicht haben. Erst als ich mich weiter umsah, entdeckte ich in einer Nebengasse das rote Kreuz das mich auf die richtige Spur brachte. Die Mädels von der Touristeninformation sind gut, können sich aber auch mal irren. Die behandelnde Ärztin war eine sehr hagere ältere Dame aber sehr nett. Von der Spritze habe ich absolut nichts gemerkt, erst das Schutzpflaster. Anschließend war ich noch beim Marine-Shop. Da lag schon das Ersatzteil für meinen Reserve-Autopiloten, das ich vor 3 Tagen bestellt hatte. Zum Mittag gab es die zweite Hälfte meiner gestrigen Abendmalzeit. Gestern Abend um halb zehn überfiel mich ein derartiger Heißhunger wieder mal etwas Fleisch zwischen die Zähne zu bekommen, dass ich mir eines der beiden Koteletts aus dem Supermarkt zubereiten musste. Den Knochen abgelöst, auf doppelte Größe breitgeklopft, in Ei und Semmelbröseln doppelt Paniert, (die Panade war schon in meiner Kindheit das Beste), dazu ein halber Blumenkohl, in Salzwasser bissfest gekocht. Fertig. Kartoffeln nicht nötig. Von irgendwas muss ich ja wieder zu Kräften kommen. Tagsüber waren meist Gummibonbons und anderer Süßkram meine Nahrung. Zum Kaffeetrinken bin ich gar nicht mehr gekommen, der Tag ist so gut wie gelaufen. Mal sehen was der morgige bringt.
Euer Oeli
26. Reisebericht
Die Welt ist ein Dorf.
Gestern, Mittwoch, wieder auf dem Fahrradsattel verbracht. Wegen besserer Straßenkenntnisse schon mit etwas mehr Auge für die Schönheiten dieser Stadt. Ich meine die Gebäude. Die Beine auch. Gerade wollte ich das Bootsgelände verlassen um mir vom TIVOLI eine Pizza zum Abendbrot zu holen, kam mir ein Ehepaar per Rad entgegen. „Wolfgang?“ „Ja, woher kennen wir uns?“ (Ich habe nämlich ein ganz schlechtes Personengedächtnis) „Wir lagen vor zwei Jahren in Finnland zusammen vor Anker als du aus St. Petersburg kamst.“ „Oh ja! ……………..“ Sie luden mich damals an Bord und es wurde ein wunderschöner Abend. Ich berichtete seinerzeit darüber. Schade dass der vereinbarte Klönsnack nicht zustande kam. Sie erwarteten ihre Kinder und sind wahrscheinlich gleich los. Auf dem Rückweg zur OMA sah ich auf einem Deutschen Boot gerade einen alten Weißbart in der Plicht hantieren. Ich fragte ihn, ob hier eine Regatta läuft weil in seinem Achterstag ein Zahlenwimpel hing. Er zeigte nur: Daumen hoch. Bei nächster Gelegenheit erklärte er: „Die Eins bedeutet, ich bin allein an Bord. In Deutschland ist dieses Zeichen weniger bekannt aber hier in Skandinavien kennt das jeder Hafenmeister und hilft beim Festmachen.“ Meine Antwort: „Ich bilde mir ein, ein alter Salzbuckel zu sein, doch das kannte ich auch noch nicht.“ Man lernt eben nie aus.
Euer Oeli.
25. Reisebericht
Montagabend um halb zehn.
Vergnügungssüchtiger Nachtschwärmer der ich bin, musste ich diesen seltenen lauen Sommerabend nutzen, um noch mal ins nahe gelegene TIVOLI zu gehen. Etwa das gleiche wie in Kopenhagen. Alle Menschen über 65 Jahre haben dort freien Eintritt. Das war schon bei meinem ersten Besuch 1999 so, nur dass damals zufällig das Schwedische Staatsfernsehen dabei war. Man kann sich nicht vorstellen, wie voll es trotzdem heute wieder war. An allen Vergnügungsattraktionen, Fress- und Glücksspielbuden lange Schlangen. In Restaurants nicht rein zu kommen. Bewacht von jeweils zwei Muskelpaketen die aussahen wie rasierte Bullen. Das Gedränge aus buntem Volk von allen Ecken dieser Erde. Bestimmt die wenigsten davon Einheimische. Die Besitzer brauchen keine Korkenzieher, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen; nein, die Kronen sitzen recht locker trotz der enormen Preise. Auch ich habe mir ein Hot Dog (Grillwürstchen mit Brötchen) für umgerechnet 2,50 Euro geleistet. Nach dem Rummel habe ich mich beim Fähranleger auf eine Bank gesetzt und das Abendrot genossen. Vom gegenüber liegenden Ufer stieg ein Heißluftballon in den Abendhimmel. Dazu die von unten rot beschienenen Wolken. Kitschiger bekommt das Bild kein Bühnenmaler hin. Und jetzt gehe ich schlafen. Gute Nacht bis zum nächsten Mal.
Euer Oeli.
24. Reisebericht
Sonntag, 2. August 2015
Wie es sich für einen Sonntag gehört, sitze ich hier im Clubhaus einer zentral gelegenen Marina In Stockholm bei einer Tasse Kaffee. Fahrt und Wetter genau wie gestern nur der Verkehr hat noch zugenommen. Klar, ist ja auch Sonntag. Zwischen den vielen Sportmotor– und Segelbooten auch noch Fähren, Passagierdampfer und von hinten kommt dann auf einmal so ein Riesengeschoss von der Siljaline oder Wikingline lautlos angeschlichen. Du kriegst einen Schreck, wenn plötzlich so eine Riesenwand neben dir ist. Ein Gewusel wie in Hamburg auf der Alster. Gegrüßt wird nicht mehr, höchstens Deutsche untereinander. Man bekäme sonst den Arm gar nicht mehr herunter. Deutsche Tourensegler sieht man schon öfter und dann kam noch eine ganze Armada, wahrscheinlich irgendeine internationale Regatta mit viel Deutscher Beteiligung. Lange Zeit habe ich mich gewundert, dass bei jedem Haus und jeder Villa unmittelbar am Wasser noch eine Hütte steht bis ich auf den Dreh kam: Das sind alles Saunahäuschen mit Steg zum Sprung ins kalte Wasser. Zu Stockholm kann ich nur sagen: Hauptstadt. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Je näher man kommt, je zersiedelter werden die Ufer. Stadteingangs gibt es Stadtviertel, die erinnern verdammt an DDR-Plattenbauten. Hier habe ich endlich Zeit alles in Ordnung zu bringen und das Schiff „besucherfein“ zu machen. Es stehen einige Erledigungen an. Ja liebe Freunde und hier enden die Reiseberichte des Einhandseglers Oeli denn bald habe ich eine zweite Hand. Ein Segellehrer und Inhaber einer Segelschule in Südwestdeutschland. Vielleicht kann ich von dem ja noch was lernen. Im Leben lernt man nie aus. Allen die meine Berichte gelesen haben, möchte ich mich für ihr Interesse bedanken und ihnen zurufen: Nachmachen! Euer Oeli.
23. Reisebericht
Sonnabend, 1. August, 15.45 Uhr.
Letzter Ankerplatz vor Stockholm. Auf der Karte habe ich mir herausgesucht wo es schön sein müsste. Das haben aber andere auch. Als ich ankam, lagen schon zwei Schweden hier und tranken Kaffee. Das tue ich jetzt auch. Es kommen immer noch welche dazu. Es ist aber auch zu schön hier um nicht beachtet zu werden. Ein langer schmaler Fjord, beidseits bewaldet und am Ende guter Ankergrund auf 2 m wo ich liege. Zu bemängeln ist, dass ich meine Mails wieder nicht loswerde. Überhaupt sind Schwedens Ostschären eine Landschaft zum Verlieben. Ein schönes Fleckchen neben dem anderen. Entweder im Privatbesitz mit Häuschen und Garten, Bootssteg und Yacht und natürlich Flaggenmast oder unbewohnte Inseln oder ganz idyllische und geschützte Ankerbuchten. So viel zu sehen links und rechts dass man das Fernglas kaum von den Augen bekommt. Immer Abwechslung Etwas Schöneres gibt es nicht. Die Tagesfahrt war reines Motorsegeln mit dichtgeknalltem Groß und Maschine weil Tonnenweg eng und kurvenreich, Wind genau auf die Nase bei einem Himmel mit kleinen Schäfchenwolken. Der Sportbootverkehr hier in der Nähe von Stockholm ist enorm, als hätten die Leute nichts anderes zu tun. Schnelle Motorboote sind dabei In der Mehrzahl. Einige Finnen darunter, kein Germane. Gelbe Fähren kreuzen das Fahrwasser als einzige Verbindung zwischen den Eilanden. Mal sehen, vielleicht pumpe ich mir zum ersten Mal auf dieser Reise mein Schlauchboot um die Natur an Land zu genießen. Sollte dabei ein schönes Foto entstehen hänge ich es an. Mehr aus Stockholm,
euer Oeli.
Idyllisches Ankern
22. Reisebericht
Nonstop mitten durch die Bottensee. Der nächte Hafen lag weiter als geplant: Husum, kein großer Umweg zur Generallinie. Ein kleiner Vereinshafen mit allem was man braucht. Am Abend mache ich noch mal eine genaue Zeitrechnung und stelle fest: Ich habe ja gar keinen Planvorsprung. Im Gegenteil, ich muss mich sputen um pünktlich in Stockholm zu sein. Mein Mitsegler würde ganz schön blöde aus der Wäsche gucken, wenn er auf dem Flugplatz stünde und keiner holt ihn ab und er weiß nicht wohin. Also beschloss ich, ab Husum mal durchzubrettern. 7 Uhr ab und durch den beißenden Qualm des Industriegebietes, wo man kaum Luft zum Atmen bekommt. Mögen die Leute denken: Der Oeli ist ja verrückt. Muss der nun drei Tage hintereinander durchsegeln ohne anzuhalten? Ja, er muss. Nicht nur aus Zeitnot heraus. Wisst ihr, Segeln ist wie eine Sucht. Je mehr man von einer Droge bekommt, je mehr möchte man von ihr haben und je weniger kann man von ihr lassen. Fast komme ich mir schon vor wie der „Fliegende Holländer“, rastlos auf See umher kreuzen zu müssen ohne sterben zu können. Ich will doch mal sehen wie sich das anfühlt, wenn der Junge drei Tage keinen Landurlaub bekommt, das Land nicht einmal sieht. Die Wetterprognose ist dafür wie geschaffen: Nur Halbwindkurse, raum oder achterlich. Außerdem möchte ich in Stockholm in Ruhe Zeit haben das Boot auf den Besuch vorzubereiten. Erledigungen stehen auch noch an. Z.B. mir meine obligatorische B 12-Vitaminspritze verpassen lassen, endlich einen neuen Inverter kaufen damit ich auch unterwegs 230 V an Bord habe und andere Sachen. Bisher hält der Wetterbericht was er versprochen hat: Kurs liegt an: 180° bei leichtem Wind. Die Kaffeetasse bleibt ohne Mühe stehen. Dazu schmeckt der frisch angeschnittene Herrenkuchen aus Schwedt. Mein Freund Rainer würde an dieser Stelle sagen „Ach, was geht es uns doch wieder gut!“. Über Land begleiten uns zeitweilig Gewitterzellen; von See aus anzuschauen wie die Bilder in einem Lehrbuch über Meteorologie. Ölzeug war vorsorglich angezogen, doch sie blieben fern. Der nächste Hafen wird auf der Insel Arholma sein, etwa 250 sm, dicht bei Norrtälje. Dieser Hafen erweist sich als einfacher Steg an dem es nichts gibt. Festmachen mit Heckanker. Sogar das Plumpsklo liegt 300 m im Wald versteckt. Nichts für mich. Ich brauche Strom, Wasser und Diesel. Mittagessen ja, und dann im Schwedischen Hafenhandbuch den nächsten brauchbaren suchen. Gräddö bietet sich da an. Nur etwa 8 sm weiter. Jetzt bin ich hier. Geschafft. Der Oeli hat seinen Willen bekommen, jetzt hat die liebe Seele Ruh. Dabei war die Überfahrt nicht einfach. 3 Tage und 2 Nächte nonstop gehen nicht spurlos an einem vorbei. Das Wetter bot alle Fassetten die es zu bieten hat, von totaler Flaute aus allen Himmelsrichtungen und ölglatter See bis Windstärke 6 – 7Bft und bis zu 3 m Wellen. Die Wettervorhersage war, wie der Name schon sagt, eine Sage. Bei Flaute: Oooh, wie ist das laaangweilig! Da hilft nur noch mein guter treuer Jockel. Zum Dank dafür sperrt der Mensch das arbeitsame Tier in eine Kiste ein und damit er sein Stöhnen auch ja nicht hört wird diese auch noch schallisoliert. Ist das nicht ungerecht ihm gegenüber? Gut dass ich was zu lesen mitgenommen hatte. Schade, das Buch der Weltumsegler-Familie Wnuk/Müller ist schon durch. Sowas lese ich besonders gern. Dann kam ein kleines Gedichtbändchen von Heinz Ehrhard dran. Sein Humor ist köstlich und steckt an. Den Ehrhard kann man nicht einfach so lesen, den muss man genießen. Momentan habe ich Joseph Conrad am Wickel, Weltliteratur. Dann bleibt mir nur noch Willfried Erdmann mit seinem letzten und schönsten Buch. Die westliche Kimm sieht aus, als hätte dort jemand einen Bleistiftstrich gezogen. Und dieser Strich wird langsam dicker. Es ist anzunehmen, dass dort eine Windsee läuft. Ich fühle schon was im Gesicht. Die Genua aufgewickelt und siehe da, schon läuft die OMA mit 5 Knoten. Bei Sturmwind: Von achtern und grober See rollt das Schiff wie verrückt von einer Seite auf die andere sodass man sich nicht auf den Beinen halten kann. Essenzubereitung wird dabei zu einer artistischen Nummer. Trotzdem: Geschafft! Ich konnte es mir wieder mal beweisen.
Euer Oeli.
Einhandsegeln nonstop
Ende Juli 2015
Die nördlichste Tonne ist erreicht. Ein Bericht ist im Nordkurier erschienen.
21. Reisebericht
Umea, den 26. Juli 2015
In der Anfahrt nach Umeahamn bin ich total durchgeweicht. Zum Ölzeug anziehen war mit mal keine Zeit mehr. Jetzt heißt es erst mal Heizung an, Bude auf Saunatemperatur gebracht, Wäscheleine durch die Kajüte gespannt und großes Plünnentrocknen. Als nächstes einen schönen Kaffee gekocht zum Kuchen der noch vom Schwedter Kaufhof stammt. Lass es draußen ruhig stürmen, hier drin ist es gemütlich. Der morgendliche Wetterbericht verkündete 7 – 9 m/s, NO – SO. Ich wollte schon ein Reff einbinden aber da die 2 m/s gerade so ausreichten um aus dem Hafen zu schleichen unterließ ich es. Die Richtung stimmte. Halbwind bis raum, später achterlich. Dabei kann die OMA einiges ab und Vollzeug blieb stehen. Eine tolle Rauschefahrt. Am Horizont sah ich, dass da noch so ein Verrückter umhertobt. Der Wind nahm zu und eine grobe See baute sich von hinten auf. Die Wellen versuchten immer die OMA quer zu schmeißen, ich musste den Bullenstander setzen um einer Patenthalse zuvor zu kommen, die mich das Rigg hätte kosten können. Ständig über Rumpfgeschwindigkeit. Mir wurde es dann aber doch bei 14 – 15 m/s (stramme 7 Bft) zu bunt. Das Groß wurde geborgen und die Genua bis auf Sturmfockgröße weggerollt. Mit dem Handtuch vor dem Wind immer noch 6 kn und mehr. Gemütliche Sonntagsfahrt sieht anders aus. Durch diesen Presch konnte ich aber einen Hafen überspringen, quasi zwei geplante Etappen in einer. Auch wenn hier alles vom Feinsten ist (Liegegeld in den Kasten stecken), habe ich keinen Bock darauf mich einwehen zu lassen. Warten wir`s ab.
Montagabend und es bläst immer noch ganz schön. Der Wind jault in den Wanten, die Flaggen sind gestreckt. Ab Sonntagnachmittag, die ganze Nacht durch bis heute Mittag Regen, Regen, Regen. Da habe ich doch lieber beschlossen mir die Stadt anzusehen. Vorher schnell noch die Dreckwäsche in die Waschmaschine im Klubhaus, Regenschirm in die Hand und 20 Minuten Fußmarsch bis zu Bushaltestelle, 20 Minuten Busfahrt. Die Landstraßen sind hier so glatt und breit wie bei uns die Autobahn nur ohne Baustellen. Umea ist eine große und moderne Stadt. Der Schneider, ein Türke oder so ähnlich, hat mir an meiner Jacke zwei aufgegangene Nähte genäht und der Schuhmacher sollte mir meinen Gürtel kürzen, doch der hatte Urlaub. Um 14 Uhr war ich zurück und habe die fertige Wäsche im Trockenschrank aufgehangen. An Bord gab es zu dem mitgebrachten Kartoffelsalat aus dem Supermarkt, ein Spiegelei in Butter gebraten, ohne Rauchmelderlärm.
Noch ein Wort zum Essen im Allgemeinen: Gerade in rauer See, wo es manchmal Arbeit gibt, ist es wichtig etwas Ordentliches im Bauch zu haben. Auf der Oma ist es Sitte dass zwischen 12 und 13 Uhr was Warmes auf die Back kommt, es sei denn in Extremfällen wo es nur Keks oder Stulle gibt. Ein Fertiggericht aus der Dose zu erwärmen ist für mich kein Problem. Schwingkocher haben wohl die meisten Yachten, zumindest die seegehenden. Außer der „Berliner Bär“, von der ich mir die Sache abgekuckt habe, ist mir aber noch kein Schiff begegnet, das auch über eine Schlingerback verfügt. Dabei ist das Patent ganz simpel: Zwei Kontergewichte hängen unter der Tischplatte die bei Bedarf entriegelt werden. Danach kann sie auspendeln oder entsprechend der Krängung festgestellt werden. Und schon bleibt alles auf der Back stehen bzw. liegen. Lustig ist es nur beim Essen: Die in Luv sitzen müssen von den Knien hochlöffeln, die in Lee können alles von der Tischplatte direkt in den Mund schieben. Dass noch keine Werft die Idee übernommen hat wundert mich. Morgen soll das Wetter ja besser werden. Wir werden sehen.
Euer Oeli.
20. Reisebericht
Lulea – Furugrund – Bjuröklubb.
Beim größten Bootsausrüster Schwedens bekam ich endlich den lange gesuchten Fallenstopper. Nicht nur irgendeinen sondern sogar den Hersteller konnte ich mir aussuchen. Natürlich gleich montiert. Jetzt kann ich wieder lauthals einen meiner Lieblingsshantys trällern: „Ja das Schiff ist in Ordnung und auch seine Crew….“ Eigentlich war ein Ankerplatz nach ca. 30 Meilen mein Tagesziel. Da aber nach dem späten Ablegen um 16.30 Uhr und bei dem Fusselwind abzusehen war, dass das nicht zu schaffen ist, habe ich mir was anderes ausgeguckt. Als ich um die letzte Huck kam sehe ich, da ist ein Steg und ein paar Häuschen. Beim Näherkommen hüpfen ein paar Nackedeis ins Wasser. Die gestatteten mir festzumachen und stellten mir ihre Errungenschaften vor. Zwei Ehepaare machten dort in dem Stützpunkt der Freizeitvereinigung (nutzbar für jedermann) Tagesurlaub. Andere kamen noch hinzu. Wie so viele, waren auch sie an der OMA und meiner Reise sehr interessiert, boten mir ihre Sauna an und luden mich zum Grillabend ein. Die Tafel in ihrem Aufenthaltsraum war mit vielen Teelichten geschmückt und mit verschiedenen Salaten und Fleischsorten eingedeckt. Dazu gab es Rotwein. Einer davon sprach sogar leidlich Deutsch. Das ist es, was ich am Fahrtensegeln so liebe. Für die Gastfreundschaft habe ich mich mit einem Shanty zur Gitarre revanchiert. Um 12 Uhr wurde ich müde und zog mich zurück. Nach einer Sauna fühlt man sich immer wie mit neuer Haut bespannt. Anderntags habe ich zum Mittagessen in der vorgewählten Bucht festgemacht. Auch hier wieder Steganlagen und Holzhäuser. Diesmal aber von Schwedens Naturschutzverwaltung errichtet, da Naturschutzgebiet. Holzhütte mit Sauna und Plumpsklo, Schuppen für Feuerholz, Bohlenweg nach links zu 2 hübsch eingerichteten Übernachtungshäusern mit Doppelstockbetten und Solarstrom- versorgung (diese als einzige verschlossen) Bohlenweg nach rechts zu einem Ausstellungsgebäude. Alles ziemlich neu und gepflegt. Bei dem günstigen Wind bot sich dann noch Furugrund als Tagesziel an. Skeleftea wurde übersprungen. Das liegt den Skeleftefluss aufwärts weit im Landesinneren und Skeleftehamn hat außer der Marina nicht viel zu bieten. Daran habe ich von der letzten Reise noch verschiedene Erinnerungen. Zum Beispiel bekam ich dort von Bosch-Diesel endlich neue Glühkerzen. Nur eine von dreien war noch intakt doch nicht nur das bereitete Startschwierigkeiten. Als der Geschäftsführer, ein großer Mann, blond und blauäugig, mitbekam, dass ich Deutscher bin, prahlte er ganz stolz: „Ich bin Carl Johannson, Obersturmbannführer der Waffen-SS.“ Ich war geschockt, doch was soll man dazu sagen. Waren ja vielleicht nicht alles Schweinehunde. Jedenfalls vermittelte der mir damals einen Motorspezialisten, der mir meinen Zylinderkopf samt Ventilen komplett neu für damals noch 600 D-Mark überholt hat. Oder die andere Sache: Als ich aus Skeleftea spät zurückkam, ich musste noch im Krankenhaus eine eiternde Wunde versorgen lassen, saß mein Mit“segler“ auf gepacktem Seesack und wollte gerade das Schiff verlassen. Ich wollte ihn beruhigen mit „wir werden uns schon wieder freisegeln“ flippte er wieder mal aus. Den Ausdruck kannte mein Alle-Scheine-Inhaber nicht und dachte ich würde ohne Motor weiterfahren wollen.
Kurz nach dem Ablegen in Furugrund konnte ich nach einigem Kampf (das Fall war vertörnt) den Blister setzen. Bei 4 – 5 Windstärken stand er wie eine Eins (Mancher sagt auch wie mein Mann seiner). Die OMA stob im steten Auf und Ab der Wellen nur so dahin. Happy Sailing! Erst am Abend, kurz vor dem Ziel, Wind Null, hing er runter wie ein nasser Sack und Jockel musste wieder ran. Der ehemalige LotsenhafenBjuröklubb ist erreicht, morgen mehr.
Euer Oeli.
20. Juli 2015
Eine Grusskarte aus Töre
19. Reisebericht
Töre, nicht betörend.
Noch ein Nachtrag zum Thema Hilfsbereitschaft: Als ich neulich zum Baumarkt fuhr, der weit außerhalb meines Stadtplanes lag, überholte mich ein Ehepaar und ich fragte nach dem Weg. „Kommen sie mit, wir haben den gleichen Weg.“ Seine Frau ließ er bei sich zu Hause und begleitete mich noch etliche Kilometer bis hin. Ohne seine Hilfe wäre ich, noch dazu ohne Plan, nie angekommen. Ja, so sind sie hier. Törehamn ist weniger Hafen als vielmehr ein netter Campingplatz. Außer der OMA nur eine Segelyacht und einige Angelkähne. Dagegen der Campingplatz recht nett, nicht zu groß. Kreisförmig stehen um den Hamnkrog mit Reception und das Sanitärgebäude lauter kleine Einraum-Bungalows. Die große Wiese voller Campinghänger und –Mobile. Kaum eines kleiner als eine Zweiraumwohnung. Neben mir am Schlengel liegt eine Beneteau 381. Dagegen nimmt sich die OMA eher aus wie ein Sozialfall. Aber lass man, sollen die alle erst mal das machen, was ich mit meinem Schiff gemacht habe, nicht wahr? Unter den Tagesgästen war auch einer mit Motorrad aus Österreich und weil ich mich schon freute, wieder mal Deutsch reden zu können, lud ich ihn zum Kaffee ein. Aber denkste, sein Freund war Norweger aus dem schönen Bergen und konnte kein Deutsch. So kam es doch wieder auf Englisch heraus. Manchmal träume ich schon ausländisch. Am Montagmorgen bin ich in die Stadt Töre gefahren um Postkarten für die liebe Verwandtschaft und Bekanntschaft zu kaufen. Auf dem Campingplatz und bei der Tankstelle gab es keine. Betörend ist Töre nicht. Kirche, Busstation und ein ICA-Laden, sonst nichts. Ich wundere mich, Montagmorgen und alles wie tot. Selbst der ICA-Laden noch zu. Endlich kam ich auf den Trichter, Mensch wir sind doch hier in Schweden. Da herrscht wieder die MESZ. Also her mit der Armbanduhr und eine Stunde zurückgestellt. In der verbleibenden dreiviertel Stunde konnte ich mir das Nest näher ansehen. Alles kleine Holzhäuser. 12 solche Riesenpostkarten vollzuschreiben dauert nun mal seine Zeit und so geht der Tag dahin. Es ist 16.00 Uhr, der Wind steht günstig, also auf nach Lulea. Achterliche 2 Windstärken machen eine gemütliche Fahrt aber keinen Speed. Der Plotter zeigt TTG (time to go) 10 Stunden und 45 Minuten. Noch eine Nachtfahrt? Nein danke. Keinen Bock. Lieber suche ich mir aus der Karte ein stilles Fleckchen zum Ankern aus. Die Einfahrt dazu sollte lt. Karte und Plotter mit Tonnen gekennzeichnet sein, habe aber keine gesehen. Es stellte sich als kleiner Vereinshafen heraus. Zwei Schwimmstege mit Schlengeln, Strom und Wasser. Auf dem Weg zur Toiletteninspektion fand ich im Wald zwei Pilze. Einen Birkenpilz und eine Rotkappe. Später wollte ich noch mehr suchen, erntete aber nur Mückenstiche. Wenn es auch nur 2 waren, in Butter gebraten haben sie auf Stulle trotzdem geschmeckt. Hoffentlich geht es mir damit nicht wie jener Familie: Alle wurden ins Krankenhaus mit Pilzvergiftung eingeliefert, nur Muttern nicht. Die hatte Kopfverletzungen. Sie – wollte – keine – Pilze – essen. Wenn ihr also nichts mehr von mir hört wisst ihr Bescheid. Ich denke aber demnächst wieder was schreiben zu können.
Euer Oeli.
Juli 2015
Ein neuer Bericht ist im Nordkurier erschienen.
18. Reisebericht
Raahe entlässt uns mit grau verhangenem Himmel und Dauerregen. Wind Null. Deswegen lohnt es sich erst gar nicht die Segel auszupacken. Alles ist nass, nass, nass und kalt. Uuhngemütlich. In der Gästekoje, z. Z. Rumpelkammer, treiben sich immer noch die Shorts von dem einen Sommertag herum. Die kann ich wohl endgültig im Seesack verstauen. Apropos Seesack. Da fällt mir eine wahre Begebenheit aus der Zeit meines Berufssegelns ein: Einst war auch eine vornehm tuende junge Dame unter den Gästen. Wir unterhielten uns angeregt u. a. auch über das Thema Seglerausrüstung. „Ach, da haben sie sicher auch so einen schönen großen Seemannssack?“ „Nun, das möchte ich nicht beurteilen. Aber sie meinten bestimmt einen Seesack. Ja, den habe ich auch.“ Ha Ha Ha! Großes Gelächter. Wenn der Regen von den Ärmeln in die fließgefütterten Schlupftaschen läuft, halten diese auch nicht recht warm. Wie durch den Helm einer Ritterrüstung peilt man durch den Sehschlitz vom hochgeschlossenen Ölzeug. Der nächste Streckenabschnitt geht über einige Meilen, da habe ich endlich Zeit mir mein Frühstück zu machen. Auch draußen keine anderen Verhältnisse. Der Fahrtwind ist stärker als der „Wind“ von achtern aus Süd. Die Segel bleiben eingepackt. Ab und zu einen Stoß mit der Fettpresse für die Welle, (wer gut schmiert, der gut fährt), das ist die ganze Tagesarbeit. Erfahrungsgemäß hält jedoch kein Wetterzustand ewig an. So hofft der Mensch, so lang er lebt. Gegen 9 Uhr lässt der Regen nach, Wind kommt auf. Frühstücksgestärkt kann ich die Segel setzen und dem Jockel Ruhe geben. Sogar den Blister, die bunte Kuh, kann ich gegen die Genua tauschen. Das ist mein bestes Pferd im Stall. Mit der farbigen Blase entfaltet sich gleich ein völlig neues Segelgefühl. Endlich mal ein Wetter, über das sich nicht meckern lässt. Nur dieses Viehzeug! Haut, Segel, Boot, alles bedeckt mit Millionen kleinem Mückenkram. Die tun zwar nix, ist aber ekelhaft. Nach zwei Stunden muss ich ihn leider wegen Kurswechsel streichen. Härter als 90° zum Wind bringt er nur Krängung aber keinen Vortrieb. Schade, alles Gute ist eben nie beisammen. Langsam kriege ich Hunger und es erhebt sich wieder die Frage, was gibt es heut zu Mittag? Die Entscheidung fällt auf einfache Zubereitung: Haferflockenbrei mit geriebener Zwiebel gekocht und darüber ein paar goldbraun ausgelassene Speckwürfelchen. Und wieder gibt es einen Heidenlärm. Habe vergessen den Rauchmelder abzunehmen. Immer wenn ich was brate, erschallt sein durchdringendes Piep-Piep-Piep. Über die Kimm ragen schon die Essen von Oulu, meinem Tagesziel. Das verspricht eine zeitige Ankunft. Um 16.30 (nach unserer Zeit halb Vier) waren wir schon fest.
17. Reisebericht
Sonntag, morgens um halb sechs. Normalerweise meine Aufstehzeit. Heute aber haue ich mich nach kleinem Pi-Pi wieder in die Koje. Ich wundere mich dass es nicht hell wird? Na klar: Auf der Backbordseite verdunkelt eine schwarz-blaue Motoryacht meine Bullaugen. 3 m länger als die OMA und Fly Bridge fast bis an meine Saling. Dass Sonntag ist, merke ich immer daran, dass es zum Frühstück ein weichkekochtes Ei gibt. Den Abend zuvor habe ich noch verholt zu einem besseren Liegeplatz, wo ich das schwere Rad leichter an Land bekomme. Das Geschoss über das Bugspriet zu balancieren ist mir nicht möglich. Außerdem brauche ich das Stromkabel nicht so weit zu ziehen. Lampensäulen mit Steckdosen gibt es hier nicht. Die Kabel liegen einfach mit Abzweigungen auf den Stegen. Die Hafenmeister werden oft von Schulmädchen gestellt, die sich in den Ferien etwas verdienen wollen. Die sind zwar freundlich, können auch gut Englisch, haben aber keine Ahnung. Muss mich eben anderweitig befragen. Einen Stadtplan drückte sie mir noch in die Hand, sagte aber nichts von Liegegeld. Habe ja auch nicht danach gefragt, weil ich eventuell noch weiter wollte. Der angekündigte Starkwind ist ausgeblieben. Macht Sonntagsruhe. In den Baumwipfeln bewegt sich kein Blatt. Das richtige Wetter, die Stadt auf zwei Rädern zu erkunden. Mein S/trampeltier von Drahtesel hat mir schon so manches Mal gute Dienste geleistet. Man sagt ja auch, nur was man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erwandert hat, hat man wirklich gesehen. Dabei habe ich auch den angepriesenen Marineshop gefunden. Große Enttäuschung: Ich sehe durch die Schaufenster: Großer Laden ja, aber alles nur für Motorboote, kein einziges Stück für Segler. Auch ein Perkins-Motor von mindestens 300 PS ist dabei. Den brauchen die Verrückten auch, um nur mit der Schraube im Wasser von Welle zu Welle zu hüpfen. Die armen Bandscheiben. Damit war der Grund für diesen Umweg über Kokkola hinfällig und ich könnte eigentlich weiterfahren. Der Himmel ist bedeckt und ich kann die Karte nicht einnorden. Dadurch zig-mal verfranzt und bin erst um 14 Uhr zu Hause an Bord. Der Hintern ist wieder rot. Langsam müssen mir doch Schwielen wachsen (Hauptsache keine Hämorrhoiden). Mittagessen (Kartoffelsuppe mit Würstchen) und ein Stündchen abruhen. Nach Kaffee und Kuchen habe ich nun auch keine Lust mehr abzulegen, obwohl mit der Sonne auch der Wind wiedergekommen ist. Mache einen auf faul und lese ein schönes Buch: „Unter Segeln zu Hause“. Schon Mal gelesen aber liest sich gut. Handelt von? Na klar, dem Traum jedes wahren Seglers: Weltumsegelung. Oeli und OMA sind dafür leider eine Nummer zu klein, doch was wären wir ohne Träume?
Euer Oeli.
16. Reisebericht
Hurra! Die ersten Tausend Meilen sind geschafft. (Meilenfresser, Meilenfresser!!!) Also Vasa ist ein schönes Städtchen. Nicht so weitläufig wie Hanko. Modern aber hübsch. Hat mir gefallen und werde es in guter Erinnerung behalten. Sogar einen neuen Inverter habe ich bekommen für ganze 22 € und das in einem Kfz-Laden der schon um 8.30 Uhr geöffnet hatte. Beim Elektronikladen hätte ich bis zur allgemeinen Geschäftszeit um 10.00 Uhr warten müssen. Somit konnte ich noch frühzeitig ablegen. Mit Raumschotkurs und 1 – 3 Windstärken war es auch ein angenehmes Segeln zum vorgesehenen Ankerplatz. Der Weile garen die Pellkartoffeln für den übriggebliebenen Zwiebelquark, schön mit Kümmel. Ein kleines Stückchen Butter gehört auch dazu. Dieses war der schönste, den ich bisher auf meiner Reise gesehen habe. Ein enges Fahrwasser führte in die kleine Bucht, durch Kardinaltonnen bezeichnet. Wobei die Spieren mehr etwas dickeren Besenstielen glichen aber immerhin. Ringsum Wald, keine Hütte oder sonstige menschliche Spuren. Natur pur. Hier hatte ich auch Zeit den Konverter für mein Laptop einzubauen. (Sagte ich nicht schon mal, Fahrtensegeln heißt reparieren in fremden Häfen. Der Spruch stammt zwar nicht von mir, kann ihn aber voll bestätigen.) Heute früh nun hatte ich den „Wind“ (1 – 3 m/s) aus Nord voll auf die Nase. Ab Anker auf pottendichter Nebel. Fahren nur nach GPS möglich. Die Tonnen gleiten schemenhaft vorbei. Ich muss blind auf die Genauigkeit meiner Wegepunkteingaben und der zuverlässigen Arbeit von Plotter und Autopilot vertrauen. Gegen Mittag frischte es aber auf bis zu 9 m/s. Der Nebel verschwand zwar aber ruck zuck baute sich eine Welle von 1,5 – 2 m auf, Karwensmänner entsprechend höher. Da kommt die OMA natürlich nicht gegen an. Also Großsegel dichtgeknallt und mit Maschine gekreutzt. Will ja nicht sonst wann ankommen. Hier liege ich in einem Naturhafen einer Schäreninsel die Teil eines Naturschutzgebietes ist. Alles sehr natürlich und einfach gehalten (Plumpsklo). Aber Strom an den Bretterstegen. Vom Feinsten ist das Haus für die Naturfreunde. Mit Cafe und Übernachtungsmöglichkeit. Liebevoll und dekorativ eingerichtet. Der Kurs für morgen ist schon im Plotter: Kokkola. Das war zwar nicht vorgesehen, will ich aber hin weil dort ein guter Marineshop sein soll (Fallenstopper). 15 Liter Diesel fehlen ebenso. Andermal mehr.
Bin jetzt müde. Euer Oeli.
15. Reisebericht
Hallo Freunde!
Hier aus Vaasa gibt es nicht viel zu berichten. Finanzen-Klaus hat mir heute geschrieben und habe mich gefreut, dass meine Berichte auch gelesen werden. Z.Z. regnet es zur Abwechslung mal wieder Strippen, das schlägt aufs Gemüt.
Da kommt man ins Reimen: Strenggläubiger Atheist der ich wohl bin, glaub weder Gott noch Geister. Armeen Schutzengel um mich sin, sonst wäre ich längst kopeister.
Bis gegen Abend war der schönste Sommersonnentag. Wetteränderung im 6-Std.-Rhythmus. Alles habe ich bekommen was ich wollte außer dem verdammten Fallenstopper. In Kokkola soll es den nun geben. Das ist die zweite größere Stadt von hier. Der Tag verlief aber nicht faul. Einen neuen Trinkwasserfilter habe ich eingebaut, große Wäsche gewaschen, versucht den 12 – 230 V-Inverter zu reparieren (Fehlanzeige, Sicherung knallt immer wieder durch), verschiedene Sachen eingekauft na usw. Vasa hat alleine in diesem Stadtteil drei Yachthäfen: Den Vasa-Clubhafen (wo ich liege), den Volvo-Penta-Hafen und den Hafen der Vasa-Seglervereinigung. Deren Waschmaschine durfte ich sogar kostenlos nutzen, die anderen haben keine. Volvo hat es wahrscheinlich nicht mehr nötig sich die Finger dreckig zu machen. Meine Bitte bei mir Ölwechsel zu machen wurde mit der Begründung „Keine Zeit“ abgeschmettert. Dieser Hafen ist klein und gemütlich. Im Niveau wie bei uns vor 20 Jahren. Das Liegegeld von 15 Euro/Tag wird freiwillig in einem Kasten deponiert. Nach einem lukullischen Mittagsmahl noch ein Schläfchen getan und so verging der Tag. Aber teuer ist hier alles! Alleine für das Sträußchen Dill für meinen 1a Gurkensalat habe ich 1,50€ berappt. Gurke und Sahne dazu wurde ein teurer Nachtisch, aber ich hatte nun eben mal Appetit darauf.
Nächstes Mal mehr, euer Oeli.
14. Reisebericht
Am Ankerplatz, den 5.7., 20.30 Uhr
Also wenn sich heute einer einen dicken fetten Orden verdient hat, dann ist das mein Jockel. 10 Stunden mit dreiviertelVolllast gegenan! Da schlürft er natürlich ordentlich am Tank. Morgen muss ich unbedingt eine Tankstelle finden. Wahrscheinlich wird das in Kaskö sein. Der Wetterbericht zum heutigen Sonntagmorgen verhieß schon nichts Gutes: Zwar wieder Sonnenschein pur aber nur 2 – 3 m/s Wind. Und das genau aus Nord wo wir gerade hin wollen. Da konnte ich gleich die Segel mit Persennings abdecken um sie nicht unnötig der zerfressenden UV-Strahlung auszusetzen. Ich hätte auch den geraden Weg über See wählen können, habe mich aber lieber für die Schleichwege durch die Schären entschieden um nicht die blöde kurze Ostseewelle von vorne zu haben. Die mag die OMA nämlich überhaupt nicht (ich auch nicht), weil sie sich dann erbarmungslos feststampft. So läuft sie im Trak-Modus von Wegepunkt zu Wegepunkt und nur bei ihrer Annäherung ist durch einen Knopfdruck der nächste zu bestätigen (Knöpfchensegeln). Eine leichte Dünung von vorn lässt den Bug angenehm auf und nieder wippen. Derweile kann ich mir ja Frühstück machen. Ab und zu ein Rundblick und Kurskontrolle. Ein einsames Segel ragt über die Kimm, sonst nichts. Die Inseln treten zurück. Im Laufe des Vormittags nahm aber auch hier die See zu, sodass ich ordentlich Schub aufmachen musste um nicht über den Achtersteven zu segeln. Wenn OMA sich dann gegen die Welle aufbäumt wie ein wildgewordener Gaul und im freien Fall hart in die nächste reinknallt, kommt ganz schön was nach hinten und das Spritzverdeck beweist seine Daseinsberechtigung. An Mittagkochen ist dabei natürlich nicht zu denken. Zur Not tut`s auch mal Stulle mit Brot. Umso erholsamer hier der Ankerplatz auf 2 Meter Wasser in einer super geschützten Bucht. Einer der Datschenbewohner kam mit seinem Ruderboot und fragte mich (auf Deutsch) ob ich Probleme habe, seine Frau hätte ihn geschickt. Das fand ich rührend. Hätte ihn auf ein Bier einladen sollen. Nicht dran gedacht. Schade. Beim Ankern sollte man übrigens immer eine Ankerboje anschäkeln. Weniger damit andere wissen wo er liegt sondern damit man ihn rückwärts herausziehen kann, falls er sich irgendwo festgehakt hat. Bei der „Blauen Jungfrau“ im Kalmarsund habe ich mal einen schönen Niro-Anker eingebüßt, weil die deutschen Granitwerke 1927 dort ihren Ausschuss abgekippt haben und Granitsplitter können scharf sein wie Messer. So, jetzt koch ich mir noch meinen verordneten Abendtee und dann ab in die Falle.
Gute Nacht, euer Oeli.
13. Reisebericht
Hallo!
Ich will mal wieder was von mir hören lassen bevor ich mein Mittagsschläfchen beginne. Liege hier im Windschatten einer Waldkante vor Anker zur Mittagspause. Von dem Rest des gestrigen Blumenkohls habe ich mir ein Grießsüppchen gekocht. Ist aber mehr Pudding geworden. Bei uns in Ostpreußen sagte man „Dicker Trank mokt fattet Schwien“. Der gestrige Tag in Rauma ging ganz friedlich los. Wetterbericht prophezeite früh 3 – 4 m/s aus SW. Eigentlich ideale Spinnakerbedingungen. Auf den kurzen Schlägen lohnt es aber nicht. Kaum hätte ich die Blase im Trimm, müsste sie schon wieder runter. Das ist was für Regattamannschaften, die haben nichts anderes zu tun. Ich aber will mich erholen. Mit dem Großsegel und zeitweise Motorschub, mal mit, mal ohne Genua und Schmetterling läuft es auch zwischen 4 und 6 Knoten. Pfeif auf den halben Knoten Fahrtverlust. Leider hatte sich irgendwann das Großsegelvorliek derart hinter dem Fallenstopper verklemmt, dass der Hebel nicht mehr auf ging. Die Gewalt des Segels hat ihn letztlich abgebrochen. Dieser Zustand führte am Ende noch zu Problemen. Gegen 17 Uhr nahm der Wind dann ständig zu. Der Windmesser zeigte 13, 14, 15 m/s (7 Bft).Aufschießer machen und reffen gab das enge Fahrwasser kurz vor Rauma nicht mehr her. Gut dass die OMA unter Vollzeug und raumschots einiges abkann. Gegenan hätte ich das nicht haben mögen. Wenn eine achterliche See dann versucht den Kahn rumzuschmeißen, verlangt die Pinne sogar zwei Hände. Dieses Vibrieren im Ruder ist wie Nerven kitzeln. Adrinalin in Strömen. Dafür Rauschefahrt ständig über theoretischer Rumpfgeschwindigkeit(7,2 kn). 7,6, ja sogar einmal 7,8 zeigte die Logge. Im Windschatten der Häuser von Rauma wurde es wieder ruhiger. Jetzt ging der Trouble mit dem Großsegel los. Mit dem Stummelrest von Hebel ließ sich der Stopper nicht öffnen. Ein Gedanke war: Fall kappen. Das war mir aber zu schade, zumal ich keine Reserve dabei habe. Mit Brachialgewalt von Hammer und Meißel kam das Groß endlich doch zu Fall. Mittlerweile konnte ich in einer Badebucht einen Aufschießer machen um die Sache zu bewerkstelligen wobei das Schwert Farbe lassen musste. Da haben die Badegäste mal was zum Kucken gehabt. Provisorische Lösung: Spinnakerfall-Hebelstopper umfunktionieren. Wird eh nicht viel gebraucht. Heute wieder ideales Segelwetter, nur NW, meist gegenan. Also wieder motorsegeln. Mal sehen wie weit ich noch komme.
Euer Oeli.
12. Reisebericht
Jaaa!!!, das ist es, was ich gewollt habe: Vor Anker in einer super geschützten Bucht mitten in einer von den tausenden finnischen Schäreninseln. Wie in einem Atoll der Karibik; nur dass hier Fichten auf Felsen statt Palmen auf Sand stehen. Ringsum Wald, der vor Winden aus allen Richtungen schützt. Kein Steg, keine Hütte. Natur pur. Dazu ab Nachmittag Sonnenschein. Man könnte diese Idylle fast kitschig nennen. Wenn ich aber hoffte, ich wäre alleine hier, Pustekuchen. Auch andere sind nicht zu doof, sich schöne Fleckchen Wasser auszusuchen. Als schon um 13.45 Uhr nach nur 27 Meilen der Anker fiel, lagen schon zwei Boote auf dem Platz den ich mir eigentlich auserkoren hatte. Jetzt ist es nach hiesiger Zeit 21.45 Uhr, es sind bereits neun und kommen immer noch welche. Die Herfahrt wurde auf einer Backe abgeritten, nur bei hart gegenan mit Unterstützung. Meist durch geschützte Fahrwasser zwischen kleinsten bis mittleren, kahlen und bewaldeten, mit Datschen bebauten und unbebauten Inseln hindurch. Auch die Germanen haben diese Gegend schon für sich erobert, was sie bei Anwesenheit durch die nordische Mode mit einem langen Wimpel in unseren Landesfarben anzeigen. Der Segelbootsverkehr ist rege, doch hier trifft man kaum noch einen Landsmann.Schade nur, dass ich das alles hier alleine genießen muss und mit niemandem teilen kann. Viele würden wohl ein Gleiches tun wenn …. ja wenn nicht dieses oder jenes Hindernisim Wege liegen würde. Schade. Mit meinem Tiefgang kann ich dicht unter Land auf 3 m Wasser liegen. Zur Nacht werde ich jedoch zu den 10 m Kette noch 10 m Trosse stecken. Klamotten gibt es hier keine. Die hätte ich beim Schwojen um 360° durch die umherlaufenden Winde gemerkt. Extra das Schlauchboot aufzuplustern nur für ein Postkartenfoto lohnt nicht mehr, denn wenn alles weiter so nach Plan läuft liege ich morgen in einem Vereinshafen und übermorgen in Uusisaupunki. Nächstens von dort, euer Oeli.
11. Reisebericht
Montag, den 29. 6.
Hurra, die OMA schwimmt wieder! Zwei Tage Erholung an Land (abgesehen von dem bisschen Arbeit) waren auch genug. Jetzt zieht`s uns wieder weiter. (Wenn ich in der Mehrzahl spreche meine ich natürlich meine liebe OMA und mich.) Also Hanko ist ein schönes Städtchen. Viel Grün und zu 80-90% meist einstöckige Holzhäuser. Holz ist ja Finnlands Reichtum und daher wohl das billigste Baumaterial. Nur die Fundamente sind aus Feldstein oder Beton. Mit dem Bordfahrrad kreuz und quer hindurch. Hat man hier was bekommen, liegt das nächste Spezialgeschäft garantiert am anderen Ende der Stadt. Die Sattelpartie (der A…) war schon rot wie bei einem Pavian. Nun, die Schönheitsoperation ist erfolgreich abgeschlossen. Die Unterkante des Ruderblattes war auch leicht lädiert, sodass Wasser in den Eichenkern eindringen konnte. Wurde bei der Gelegenheit mit überlaminiert. Wie gut, wenn man für alle, aber auch alle Eventualitäten gewappnet ist. Bei einem größeren Boot hätte ich bestimmt auch Schweißgerät und Drehbank an Bord. Sonntagabend war alles pikobello. Heute früh warte ich auf den Kranfahrer. Auf dem Hof ist alles totenstill, keine Menschenseele zu sehen. Ich denke, na vielleicht haben es die Finnen am Montag nicht so fix mit der Arbeit. Die Zeit vertreibe ich mir mit Fensterputzen, Niro polieren und anderen kosmetischen Feinheiten. Die OMA erstrahlt wieder im altbekannten Glanz. Um 10 Uhr wird`s mir zu bunt und setze mich vor die Haustür. Da kommt die Hausfrau mit dem Müllbeutel raus und ich sage ihr, dass ich auf ihren Mann warte. Sie geht zum Bootsschuppen und ruft ihn raus. Er hat seit Früh darin gearbeitet. Ich will ja keinen Stress machen, sage ich zu ihm, hätte aber gerne gewusst wann er mich zu kranen gedenkt. „Ten minutes“ war seine knappe Antwort. Um Elf fuhr der Spezialtransporter die OMA vom Hof zum Kran und um 11.40 Uhr schwamm sie wieder. Nach dem Mittagessen wurde der Mast wieder getrimmt (Achterstagen, Dirk und Lazyjack mussten zum Kranen abgenommen werden). Eigentlich könnte ich starten, doch heute nicht mehr. Lieber genieße ich den Sommer, der verspätet Einzug gehalten hat. Endlich kann die Thermo-Unterwäsche verstaut werden. Waschen wäre auch mal fällig. Meine Nase ist ja schon altersstumpf aber andere müssen vielleicht schon wegriechen. Die Urlaubskasse hat nun ein Loch doch der Skipper seinen Willen. Ab jetzt heißt es eisern sparen. Leben kann ich noch lange von den Bordvorräten aber die Liegegelder! Die nächsten beiden Stopps werden deshalb Ankerplätze sein. Mal sehen, ob die aus der Karte ersichtlichen Erwartungen erfüllt werden. Von da kommt dann das nächste Lebenszeichen.
Euer Oeli.
10. Reisebericht
Wochenendgrüße aus Hanko. Wie auf dem Bild ersichtlich, steht die OMA an Land. Aber keine Bange, es ist nichts Schlimmes. Ich habe nur keine Lust, mit dem handtellergroßen Schandfleck am Vorsteven weiterhin den ganzen Sommer durch die Gegend zu ziehen. Da ich ja 10 Tage Planvorsprung habe kann ich das Wochenende ruhig für ein bißchen Maling nutzen. Muss auch nicht aller Welt gezeigt werden was für ein Dussel das Schiff fährt. Im gut sortierten Marineshop in Hanko bekam ich den Tipp für diese Stelle. Im Norden von Hanko gelegener Industriekomplex mit Bootslagerplatz. Eine riesige Slip für Mammutschiffe (unbenutzt) und ein Mobilkran für Yachten. Umweg 6,5 Motormeilen. Um 7 Uhr ab, um 13 Uhr an Land. Komisch, jetzt wo die OMA fest steht, wackelt die ganze Welt unter den Füßen. Billig ist die Sache nicht. In Finnland kostet die Arbeitsstunde angeblich 100 Euro. Ich konnte aber den Gesamtpreis um 60 Euro runterhandeln. Während die Schadstelle betrocknet kann ich hier schreiben und Kaffee trinken. Am Montag wenn es zu Wasser geht ist hoffentlich nichts mehr zu sehen. Bis dahin hört ihr nichts mehr.
Euer Oeli.
Oma an Land
9. Reisebericht
Dirhami: Bester Sprungbretthafen um von Estland nach Finnland zu segeln. Neues Funktionsgebäude mit 1a Toiletten, kleine Imbisbude, riesige Bootshalle im Bau und neue Pier im Bau. Sonst nichts, aber 20 Euro (ohne Sauna). Im letzten Hafen gabs Sauna inklusive für 15 Euro. Früh noch schnell den Wetterbericht im Windfinder gelesen. Oha! 10m/s aus SW, in Böen 12. Da kann ich mir ja aus Erfahrung ausmalen, wie es draußen aussieht. Also zu dem schon vorhandenen noch ein zweites Reff ins Groß gebunden, Strecktaue gesteckt und Livebelt um. Auch die Genua wurde nachher ein Viertel weggedreht. Ja das passt. Kurs NW, Wind SW also halber Wind, leicht von achtern. Hei! , wie das rodelt! See hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Nur 1,5 bis 2 m. Kaventsmänner etwas gröber. Dwarße See macht der OMA aber nichts solange keine Brecher dabei sind. Mal gleitet sie im Wellental dahin, mal reitet sie den Wellenkamm entlang. Und das immer mit fast 7kn. 7,2 ist Rumpfgeschwindigkeit. Jedenfalls ständig über 6. (Soll noch einer sagen, eine alte Oma kann nicht mehr 6 machen.) Da hüpft einem schier das Herz aus der Brust wie der Kaffee aus der Tasse. Doch dagegen gibts einen Trick: Man wickle ein Stullenbrett in ein feuchtes Tuch und lege es auf den Schwingkocher. Die Tasse steht darauf gerade wie festgenagelt. Zwischendurch eine Kurskontrolle (siehe Bild). 15.10 Uhr hatte ich den Finnischen Meerbusen hinter mir und war in Hanko fest. Großer Hafen mit allem Drum und Dran aber 26 Euro, 5 alleine für Strom. Den braucht man auch zum Heizen bei diesem warmen Winter von 13° C. Mit dem Bordrad noch in die Stadt um Ersatz für den verlustigten kleinen Bootshaken u.a. zu kaufen. Jetzt gehe ich noch saunieren und dann ab in die Koje, dann schläft es sich besonders schön.
Oeli im Alleingang auf See
8. Reisebericht
Haapsalu, Dienstag, den 23. 6.
Heute Vormittag hätte man witterungsmäßig ebenfalls unter Spinnaker segeln können doch im Fahrwasser lagen etliche Kursänderungen, hieße jedesmal schiften. Das wäre in Arbeit ausgeartet. Darum lieber nur unter Groß und Genua mit einem halben Knoten Fahrt weniger aber dafür ohne Stress. Zur Mittagszeit bezog sich aber der Himmel und kurze Zeit später kam der Schiet von oben wie es doller nicht geht. Dazu schlief auch noch der Wind ein sodass der Jockel wieder ran mußte. Im Hafen hieß es dann erst mal die Bude auf Höchsttemperatur bringen zum Plünnentrocknen und einen schönen Kaffee kochen. Dank Gerds Hilfe weiß ich jetzt wie`s gemacht wird und kann ab und an ein Bild senden. Die hier groß vorbereitete Sonnenwendfeier fiel dann doch nicht ins Wasser da der Himmel ein Einsehen hatte und wenigstens einigermaßen trocken blieb. 50% Kinderfest mit viel Volkstanz in Trachten. Ein Scheiterhaufen ist aufgeschichtet; wenn der nachher brennt bekommt die Sonne warme Füße.
Sonnenwendfeier
Euer Oeli.
7. Reisebericht
Für mich war das heute wieder mal ein Tag! Von Köiguste bis fast vor den Hafen Kuivastu alles mit Spinnaker. Da kannst du dir das Wetter vorstellen. Dabei erstmals meinen neuen Bergeschlauch ausprobiert. Macht sich einhand ganz prima. Morgen solls nach Haabsalu gehen. Da findet eine riesen Sonnenwendfete statt. Weil ich schon zweimal da war, weiß ich, dass es außerdem eine schöne Stadt ist. Ein freundlicher Däne hat mir heute bei seinen Unterwasserfotografien im Hafen gleich mein UW-Schiff mit kontrolliert. Nun bin ich beruhigt, dass das olle Wrack keine weiteren Schäden hinterlassen hat.
Bis bald mal wieder, Grüße an alle, Wolfgang
Am Abend hatte ich noch eine nette Begegnung. Gerade war ich mit meinen Schularbeiten fertig ( Bordbuchführung ), sehe ich auf dem Steg ein paar Beine stehen und jemand winkt freundlich ins Kajütfenster. Enttäuscht denke ich, nun doch noch einer der Hafengeld kassieren will. Aber nein, so benimmt sich kein Hafenwart. Ich stecke den Kopf zum Schiebeluk heraus; Es ist ein junger Mann mit zwei Buben. Wir kommen ins Gespräch und ich bitte die Drei letztendlich zu mir ins Warme. Ich freue mich immer, wenn ich jemanden finde, der mit mir zusammen eine von meinen gestauten „Nordgold“ trinkt, denn eine ganze alleine verbietet der nichtvorhandene Magen. Dem Mann gehört das einsame Haus und hat seine beiden Jungens, ( 9 und 11 Jahre, ) zu Besuch. Sie leben in Australien bei ihrer Mutter und sind früh erst mit dem Flieger aus Sidney gekommen. In meinen Augen sind die Boys schon wahre Seglerhelden weil sie mit ihrem Vater auf einem Katamaran schon den Atlantik und Pazifik überquert und Kap Horn gerundet haben. Dagegen bin ich doch ein armer Waisenknabe. Wohlerzogen hielten sie sich bescheiden an meine Schokoladenbonbons, von denen ich für trübe Stunden genug Reserven habe. Trotz meines rudimentären Englisch wurde es eine angeregte Unterhaltung. Es ist komisch aber mit einem, der Englisch auch nur gelernt hat kann ich mich besser verständigen, als mit einem der Oxforder High-Skol spricht. Es regnet immer noch. Morgen soll lt. Windfinder ja wieder die Sonne scheinen. Hoffentlich!
6. Reisebericht
Um 17.30 Uhr in Köiguste fest. Reiner Motortag, nicht eine Meile gesegelt. Nach dem Inspektionsgang fing es an zu regnen: Strippen ohne Unterlass. Derweil erfreue ich mich meiner geheizten Bude. „Hafen“ Köiguste: Ein Schlengel für max. 4 Boote, ein Haus mit Privatsteg und Yacht, eine Datscha, sonst nichts. Keine Sanitäranlagen aber Strom und Wasser am Steg. Erster Hafen ohne Liegegebühren. 2 weitere größere Segler liegen vor Anker. Trauen sich wahrscheinlich wegen Tiefgang nicht ran. Einsam, einsam. Ach, was geht es mir doch wieder gut, wie Rainer Anders immer sagte. Morgen geht es weiter durch das Estnische Archipel. Dann bis zum nächsten Mal.
5. Reisebericht
Hallo Uwe und Sportsfreunde! Ich hoffe ich gehe euch nicht auf den Geist mit meinem Geschreibsel, aber es ist irgendwie wohltuend mit der Heimat verbunden zu sein. In Pavilosta habe ich einen Tag gefaulenzt und mit den guten Ratschlägen von Christiane meine muckernde Hüfte auskuriert. Von da am Vormittag bei gutem Wind und Wetter nach Ventspils. Attraktive Stadt, gut eingekauft. Leider beim Anlegen an so einer Sch….-Muringboje (was ich die hasse!) den kleinen Bootshaken versenkt. Heute die Irbenstraße gequert und in Möntu gelandet. Mangels Wind mußte der Jockel streckenweise helfen. Das Groß blieb trotzdem stehen, um dem fürchterlichen Rollen in der alten Dünung etwas entgegenzuwirken. Mit den versprochenen Bildern wird wohl leider nix. Ich kriege die Fotos nicht in den Computer geladen. Die Software dazu liegt in Schwedt. Sage das bitte auch Frau Bilazcewski wenn sie mal wieder nach mir fragt. Ich grüße alle recht herzlich, euer Oeli.
4. Reisebericht
Vorgestern Ruhetag. Gesten Vormittag in Klaipeda noch meine obligatorische Vitamin B12-Spritze verpassen lassen und neue Verbraucherbatterie gekauft. 12 Uhr Start bei idealen Segelbedingungen: Halbwind 4 – 5 Bft und klarem Himmel. Aber Scheiße baut der Oeli auch manchmal: Wie ich so auf der 10m-Linie die Küste entlangrausche um die litauischen Badenixen zu genießen, macht es auf einmal wegen meiner Ignoranz der Wrackzeichen (sie werden schon tief genug liegen) Rum-Bum. Habe ich doch eines davon erwischt. Dank des Schwertes, das ja bei solchen Gelegenheiten hochklappt, und Dank des Stahlrumpfes macht es der OMA außer ein paar Kratzern an der Unterwasserfarbe nichts aus. Es hätte ja auch schief gehen können. Aber man lernt eben nie aus. Also nichts wie Maschine an und ab in tieferes Wasser. Heute gegen Mitternacht habe ich nach 44,5 sm in Lipaja festgemacht und will, nachdem ich die Batterie eingebaut habe weiter nach Pawilosta (Paulshafen).
Bis bald wieder, euer Oeli.
3. Reisebericht
Nach 2 anstrengenden 26-Std.-Fahrten bin ich wohlbehalten in Klaipeda angekommen und habe mir gestern (Montag) einen Ruhetag gegönnt. Einesteils der polnischen Schießgebiete wegen und andererseits muss ja die russische Exklave Kaliningrad (Konigsberg) umfahren werden. Meine in Leba zermatschte Hecklaterne ist gegen eine neue getauscht; Klaus Batthauer kann seine in Wladislawowo geliehene Reserve wiederhaben. Heute muss ich mir noch meine obligatorische B 12-Spritze verpassen lassen und eine neue Verbraucher-Batterie besorgen. Die alte gibt vor Altersschwäche ihren Geist auf. Das Wetter war bisher bis auf einen Vormittag mit Nieselregen prächtig, nur für einen alten Mann zu kalt. Ansonsten bin ich gut drauf und hoffe es geht so weiter.
Herzliche Grüße an alle, euer Oeli.
2. Reisebericht
Die letzte Nachtfahrt war nicht geplant sondern mehr erzwungen. Die Schieß- (man könnte i-e auch umdrehen) gebiete vor Ustka sind bis einschließlich 14. Juni gesperrt und um nicht überflüssige Umwege zu fahren, bin ich von Mrzezino möglichst gerade bis Leba durchgebrettert. Moderate Winde zwischen 2 und 6 Bft zumeist im Kreuzgang. Erst nach einem herrlichen Sonnenaufgang drehte er auf SW und die alte OMA konnte wieder mal 6 machen (natürlich kn.). Mit Vollzeug im „Schmetterling“ raste sie fast mit Rumpfgeschwindigkeit die 1 m Wellenberge hinab, Leba entgegen. Um 9.10 Uhr waren die Leinen fest. Dann bis Mittag fest gepennt. Ansonsten ist alles paletti. Es wäre vor Wonne kaum auszuhalten, wenn nur der eisige Wind nicht wäre. In der Hütte 15°, draußen auf See 14° sind wahrlich keine Wohlfühltemperaturen. Seit der Abfahrt kein Wölkchen am Himmel. Da wundert es nicht, wenn ich trotz Sonnenschminke im Gesicht erröte. Morgen ist Wladislawowo oder Hel angesagt, um dann den zweiten Nachtsprung nach Klaipeda anzugehn. Alles je nach Wind.
Bis zu nächsten Mal, euer Oeli.
1. Reisebericht
Ja, so macht segeln Spaß. Bei eitel Sonnenschein und 2 – 3 Bft mit Vollzeug und leichtem Amwindkurs entlang der Pommernküste. Die Windfahne, mein bester Steuermann hält unermüdlich seinen Kurs ohne einmal zu meckern oder Strom zu verbrauchen, während der Skipper sich in der Plicht die Sonne auf den Pelz scheinen läßt, denn die Luft ist kühl, und dabei genüsslich seinen Kaffee schlürft. Ich lass wieder von mir hören.
Euer Oeli.
Abreise am 8. Juni 2015
Auf geht´s. Hier der Artikel im Nordkurier
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